Der Kleinkunstwettbewerb

Gewinner E-Kleinkunstvogel und Steirerkrone-Publikumsvogel 2024:

Thomas Gassner

Foto: Manfred Koch

Der in Wien lebende Tiroler schöpft bereits aus einer abendfüllenden Version des Programms „Die letzte Runde der Menschheit“. Bis vor kurzem hatte er keine Berührungspunkte mit Kleinkunst und nennt es einen masochistischen Selbsterfahrungsversuch, wie schlimm man sich alleine auf einer Bühne fühlt.

Begründung der Finaljury:

So pointiert wie das Programm des Siegers, so pointiert ist auch das Urteil der Jury. Der Auftritt hat sich ausgezeichnet durch rhetorische, sprachliche und inhaltliche Prägnanz, die Inszenierung und Bühnenpräsenz sowie das zielgerichtete Setzen von Pointen. Es gelang ihm, das Publikum vom ersten Moment an zu fesseln und seine Inhalte begeisterten durch aktuelle Referenzen.

 

Begründung der Vorjury:

„Er mag zwar keine Menschen, aber wir mögen ihn und das was er auf der Bühne macht. Es ist Humor mit Biss und Köpfchen. Wir laden ihn ein zu einem Finalabend mit Hummus und dem Zeug.“


Unser Dank gilt allen Teilnehmern, unseren Sponsoren Energie-Steiermark, Familie Voglar & Freunde, Kronen Zeitung und Blumen Beinhardt sowie Simon Pichler, den Technikern Aron, Christian und Sebastian, den Mitgliedern der Vor- und Finaljury, den Vogelgestalterinnen und der Keramikabteilung an der Ortweinschule, den Medienvertretern, dem Theatercafé- und Hin & Wider-Team und unserem Publikum.


 

Foto: Manfred Koch

38. Grazer Kleinkunstwettbewerb 2024
20. – 24. März 2024
E-Kleinkunstvogel
Steirerkrone Publikumsvogel

20. – 22. März 2024: Vorrundenabende
23. März 2024: Finale (AUSVERKAUFT!)
24. März 2024: Schaulaufen (AUSVERKAUFT!)
Beginn jeweils 20.00 Uhr


Mittwoch, 20.03.2024
Martin Aichholzer (Seiersberg)
„Flokowski“ (Graz)
Thomas Gassner (Wien)
„Joe Hannes“ (Wien)
Gerald Markovic (Graz)
Nicolo Loro Ravenni (Graz)

 

Donnerstag, 21.03.2024
„Amazing Grabler Boys“ (Obersteiermark)
Fabian Glatter (Graz)
Anna Grüssinger & Mark Kautschek (Wien)
Armin Innerhofer (Wien)
Niklas Schraml (Wien)
Cordula Simon (Graz)

 

Freitag, 22.03.2024
„Axt & Kreissag“ (Burgenland)
„Coleja“ (Wien)
Carmen Gass (Bruck/Mur)
Niklas Krbusek (Wien)
Robert Sattler (Wien)
Marvin Tare (Wien)

 

Samstag, 23.03.2024

Finalteilehmer*Innen, kurze Personenbeschreibung und Begründung der Vorjury.

„Coleija“
ist ein musikalisches Duo bestehend aus Coleija (Gesang) und Nico (Klavier). Unsere sozialkritischen Lieder sind auf einer Bandbreite von humorvoll bis ernst zu Hause – dabei sind wir selten ein-genrig unterwegs.

„Sie stechen vor allem durch eine musikalische Souveränität hervor aber es geht noch viel tiefer, es ist bewegend und beklemmend. Und es ist ein Beweis, dass Kleinkunst vielschichtig ist.“

Thomas Gassner
Tiroler in Wien, schöpft bereits aus einer abendfüllenden Version des Programms „Die letzte Runde der Menschheit“. Bis vor kurzem hatte er keine Berührungspunkte mit Kleinkunst und nennt es einen „masochistischen Selbsterfahrungsversuch, wie schlimm man sich alleine auf einer Bühne fühlt.

„Er mag zwar keine Menschen, aber wir mögen ihn und das was er auf der Bühne macht. Es ist Humor mit Biss und Köpfchen. Wir laden ihn ein zu einem Finalabend mit Hummus und dem Zeug.“

Gerald Markovic
ursprünglich Mühlviertler, jetzt in Graz, hat die Nachricht, dass er ins Starterfeld nachrückt, im Flugzeug erhalten. Sein erstes Stand-Up-Programm „That’s It“, in der er die Figur „Makinger“ spielt, war sein „logischer nächster Schritt im Leben“.

„Steht ehrlich, geradeaus und unverblümt auf der Bühne. Er ist ein Geidorf-sensibilsierter Bruchpilot und ist im Finale, weil er einen PKW-Anhänger hat.“

 

Nicolo Loro Ravenni
geboren in Padova, hat es zwischen klassischer und Jazz-Ausbildung nach Österreich verschlagen, und er hat sich in dieses Land verliebt. Warum er nie mehr weg will und wie gut er inzwischen integriert ist, erzählt er in seinem Programm „Ti amo Österreich”.

„Bestes Bühnenbild, wir schätzen ganz besonders seine Bühnenpräsenz, seinen Charme seinen Mut zur Selbstironie und auch die große Portion Schmalz welche er auf die Bühne gebracht hat.“

„Weilich J. Grossbin“
nimmt den Alltag eines mittelalterlichen Mannes, Ehemannes, Vaters sowie Hunde- und Katzen-Kahus ins kabarettistische Visier und sich selbst gehörig auf die Schaufel. Und eine Warnung gleich vorneweg: es wird gereimt, was das Zeug hält.

„Wir loben den Mut zum formalen Anachronismus. Wir werden uns dafür einsetzen, dass er die Rechte für den Staatsbeamten doch noch bekommt, denn es wäre der Menschheit sehr geholfen, wenn alle ihre Midlife-Crisis so ausleben würden.“

„Tare“
schöpft aus seinem abendfüllendem Programm “Graustufen“, thematisiert seine Migrationsgeschichte in einer Kunstform, die er am Schnittpunkt von Stand-Up und Kabarett verorten würde.

„Er besitzt eine enorme Bühnenpräsenz und verknüpft Stand-Up Attitüde im besten Sinn mit kabarettistischer Dramaturgie. Spiegelei, Spiegelei.“

 


Ein Format, das seit 37 Jahren funktioniert – da muss schon was dran sein. Ein Klassiker wie „Uhu“, „Disney“ oder „Pampers“ ist mittlerweile der Grazer Kleinkunstvogel. Zahllose Jungkabarettist*innen haben in diesen Jahren den Satz zu hören bekommen: „Weißt du was? Du solltest dich beim Grazer Kleinkunstvogel bewerben.“
Das Berufsbild „Kabarettist*in“ hat sich in dieser Zeit einigermaßen geändert. Zu Zeiten des allerersten Bewerbs 1987 gab es in Österreich eine Handvoll überregional bekannter Kleinkünstler und schon gar -innen und ganz wenige Bühnen, auf denen regelmäßig Kabarett gespielt wurde. Wenn ich erzähle, dass sich einmal in Bayern jemand über mich noch Unbekannten gefreut hat mit den Worten: „Endlich mal wer Neuer, nicht immer die Gleichen“ klingt das für manchen Youngster vielleicht, wie wen Papi Erlebnisse vom Krieg erzählt.
„Political Correctness“ war nichts, womit man sich damals herumschlug – auch Männer durften auf der Bühne noch ordentlich schweinigeln. Im Publikum und auf der Bühne wurde fröhlich geraucht, gerade im Theatercafé wurde der Blaue Dunst als unverzichtbarer Teil der Atmosphäre betrachtet (zumindest von den Raucher*innen). Die Eierspeise allerdings gab es damals schon, wenn auch in einer geringeren Anzahl ausgefuchster Varianten als heute.
Heute ist Kabarettist*in ein angesehener Beruf und hat durchaus eine Schwiegersohn- bzw. Schwiegertochterberechtigung. Dafür ist es verdammt schwer geworden, in einem angesehenen Kleinkunstlokal spielen zu können. Wettbewerbe sind eine der ganz wenigen Chancen dazu.

In großer Vorfreude
Simon Pichler und das Hin & Wider – Team

E-Kleinkunstvogel 2024 und Steirerkrone Publikumsvogel 2024:
Die beiden Vögel wurden von Schülerinnen der Meisterklasse – keramische Formgebung der Ortweinschule in Graz gestaltet.
E-Kleinkunstvogel: Kasia Wojciechowska
Steirerkrone Publikumsvogel: Ingrid Herbst


 

 


 

Die Kleinkunstvogelgewinner:

1987 Die Salmonellen / Mike Supancic
1988 Michael Mittermeier
1989 Martin Puntigam
1990 Das Endgültige Brucker Schwerkrafttheater
1991 Wolfgang Wiener
1992 Christian Hölbling
1993 Linhart & Lainer
1994 Die Buschtrommel
1995 groellundgröbner
1996 Schöller & Bacher
1997 Die Motzbrocken
1998 Kabud
1999 Alexander Kröll
2000 Das A&O
2001 Christoph Krall
2002 Martin Höller
2003 Walter/Seidl
2004 Markus Hirtler
2005 Clemens M. Schreiner
2006 Marc-Uwe Kling
2007 Susanne Pöchacker
2008 Die 3 Friseure
2009 Flüsterzweieck
2010 RaDeschnig
2011 Paul Pizzera
2012 Vincent Binder
2013 Bernhard Wagner
2014 „Miri“ Miriam Schmid
2015 Kaufmann Herberstein
2016 David Scheid
2017 Erica Ratcliffe
2018 Micha Marx
2019 Tubaffinity
2020 „Ananas“
2021 Dan Knopper
2022 Magda Simmel
2023 Peter Panierer
2024 Thomas Gassner


Teilnahmebedingungen

Der Kleinkunstwettbewerb ist für folgende Bereiche ausgeschrieben:

• Kabarett (solo oder in Gruppen)
• Stand-up comedy
• Liedermacher
• Pantomime
• szenische Lesung eigener Texte
• etc. Anmeldung bitte formlos mit:
• Angaben zur Person oder Gruppe
• Kurzcharakteristik des Programms (evtl. beigelegte Texte)
• mindestens ein Foto (je besser, desto größer die Chance, es abzudrucken!)

Der „Nachwuchsstatus“ ist so definiert:

• es handelt sich um das erste öffentlich aufgeführte Programm
• es gab noch keine nennenswerte Anzahl von Auftritten vor zahlendem Publikum
• das Mindestalter beträgt 15 Jahre – für „Spätberufene“ gibt es keine Altersobergrenze

Ehemalige Kleinkunstvogelsieger dürfen kein zweites Mal antreten. Andere Teilnehmer*innen an vergangenen Bewerben werden nur dann wieder berücksichtigt, wenn alle Erstanmeldungen untergebracht worden sind. Sollten mehr als 18 den Kriterien entsprechende Anmeldungen einlangen, so entscheidet die Reihenfolge der Einsendungen.

Falls Du nicht sicher bist, informiere Dich zusätzlich bei uns. Bei jeder Einsendung entscheidet ausschließlich der Verein zur Förderung der Kleinkunst über die Erfüllung der Anmeldekriterien.

Durchführung

Spielzeit:

Du erhältst eine Spielzeit von maximal 15 Minuten. Am Nachmittag des Auftrittstages erhältst Du insgesamt eine Stunde Zeit für Licht- und Soundcheck mit dem Techniker, der Dich auch beim Bewerb betreuen wird, und zum Proben. Wer sich Chancen auf den Gewinn des Bewerbes ausrechnet, sollte eventuell eine Zugabe vorbereiten.

Jury:

An den drei Vorrundenabenden wählen fünf Juroren aus den Bereichen Kunst, Kulturpolitik und Presse die Finalteilnehmer (vier bis sechs) aus.
Am Schlussabend sitzt eine personell komplett anders besetzte Jury zurate.

E-Kleinkunstvogel 2024 und Steirerkrone Publikumsvogel 2024

Die beiden Vögel wurden von Schülern der Meisterklasse – keramische Formgebung und der höheren Abteilung für Kunst und Design – Keramik Art Craft der Ortweinschule in Graz gestaltet.
E-Kleinkunstvogel: Silvia Haaser-Söllradl (Meisterklasse – keramische Formgebung)
Steirerkrone Publikumsvogel: Anna Kroboth  (Höhere Abteilung für Kunst und Design – Keramik Art Craft der Ortweinschule in Graz)

Preise:

Die Trophäen des Jury- und Publikumspreises, werden von der Keramikklasse der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Graz gestaltet und gehen in den Besitz der Preisträger über.
Der Kleinkunstvogel Gewinner erhält 1000 Euro, ein Engagement für die Aufführung des Abendfüllenden Programms auf der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Theatercafé und einen Auftritt in Straden.
Der Gewinner des Publikumsvogels erhält ein Engagement für die Aufführung des Abendfüllenden Programms auf der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Theatercafé.

Ort:

Kleinkunstbühne Hin & Wider, im Theatercafé
Mandellstraße 11
8010 Graz.

Der Zuschauerraum bietet etwa 100 Personen Platz.

 

Technisches:

Die Bühne ist 5m breit und 2m tief. Ein Piano, Lichtanlage, Mikrofone, Verstärker sowie div. Einspielmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
Um den Verwaltungsablauf so flüssig wie möglich zu gewährleisten, ersuchen wir, den technischen Aufwand so gering wie möglich zu halten.

Organisatorisches:

Alle Teilnehmer*innen müssen sich an einem der drei Vorrundenabende der Vorjury stellen. Nach dem letzten Auftritt entscheidet diese über die Qualifikationen fürs Finale. Den Finalteilnehmer*innen wird diese Entscheidung mündlich oder telefonisch bekannt gegeben.
Am Sonntag nach dem Finale folgt noch das „Olympische Schaulaufen“. Dieses hat keinen Wettbewerbscharakter, die Teilnahme daran ist jedoch für die Finalist*innen verpflichtend. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, ihren Zeitplan danach zu richten. Weitere Nominierungen behält sich der Verein zur Förderung der Kleinkunst vor. 70 Prozent der Einnahmen dieses Abends werden gleichmäßig unter den auftretenden Künstler*innen geteilt.

Für Fragen stehen wir auch gerne telefonisch zur Verfügung: +43/(0)316/842043

 

38. Grazer Kleinkunstwettbewerb 2024
20. – 24. März 2024

 

20. – 22. März 2024: Vorrundenabende
23. März 2024: Finale
24. März 2024: Schaulaufen
Beginn jeweils 20. 00 Uhr

 

Anmeldebeginn: 01.12.2023
Anmeldeschluß: 23.02.2024

Bewerbungen bitte formlos entweder per E-Mail an: buero.hinwider@aon.at
oder per Briefpost an:
Verein zur Förderung der Kleinkunst
„Kleinkunstwettbewerb“
zH. Simon Pichler
Schörgelgasse 16
8010 Graz


 

Pressemeldungen zum Kleinkunst-Bewerb

„35. Kleinkunstwettbewerb: Dan Knopper und Chrissi Buchmasser ausgezeichnet. Die Vögel flogen heuer in heimische Nester. Dan Knopper wurde mit dem Kleinkunstvogel ausgezeichnet, Chrissi Buchmasser mit dem Publikumspreis.
Die grüne Mark hat gut lachen. Denn beim 35. Grazer Kleinkunstwettbewerb blieben die begehrten, von Keramikerinnen der Ortweinschule originell kreierten Vogelpreise im Land. Und sie landeten diesmal in zwei verschiedenen Nachwuchs-Nestern. Wobei die Qual der Wahl beim erstaunlichen Gesamtniveau heuer schwerfiel. Für Chrissi Buchmasser als einziger Frau im Sechser-Rennen entschied sich die Mehrheit des Publikums. Gratulation der jungen Mutter, deren Kabarettprogramm im „faden“ Wochenbett entstand und mit kritischem Witz Frau-Sein und Politik unter die Lupe nimmt.“
Elisabeth Willgruber-Spitz, Kleine Zeitung, 02.11.2021

„Dan Knopper ist der Gewinner des 35. Kleinkunstvogels! Der Deutschlandsberger Kabarettist setzte sich mit der Gitarre in der Hand gegen die fünf weiteren Finalisten des Wett-Witzelns im Theatercafé durch. Den Steirerkrone-Publikumspreis erhielt die einzige Endrunden-Teilnehmerin Chrissi Buchmasser.
Die hohe Jury hat befunden: Der Vogel fliegt westwärts. Dort nämlich, wo das Steirische derart barocke Ranken schlägt, dass der Firmling die eigene Patin nicht versteht, ist Dan Knopper geboren, der in seinem Sketch sprachliche Verständnisprobleme mit Gitarrenliedern über Beziehungsmüdigkeit verband. Eine teilbrachiale Schlagerparodie („Ich mag keine Emanzen“), die die Juroren überzeugte: „Bei dir trink ich nicht aus Freude.“
Den feministischen Gegenpart lieferte die Gewinnerin des „Steirerkrone“- Publikumsvogels und frischgebackene Mutter Chrissi Buchmasser. Neben Einblicken in die Unbill des Neo-Familiendaseins setzte die einzige Frau in der Jungherrenriege mit politischen Statements Akzente, Frauen seien schließlich (nicht nur) im Kabarett die Minderheit, meist nur ein Feigenblatt, etwa „am Tag der menstruierenden Bügelfalte“.“ FJ,Steirerkrone, 02.11.2021

 


Kartenreservierung:

Theatercafé: Mandellstraße 11, 8010 Graz, 0316/825365 (Reservierungsband)
oder per E-Mail: buero.hinwider@aon.at